Die neuen Richtlinien der Wohnbauförderung Tirol

Baustelle

Das Bedürfnis nach einem Zuhause, das den eigenen Vorstellungen entspricht, spielt im Leben vieler Tirolerinnen und Tiroler eine zentrale Rolle. Nicht allein deshalb liegt in den privaten Haushalten ungeheures Potenzial für die Erreichung der Energieautonomie.

Jeder Neubau und jede Sanierung bietet Chancen moderne Energiestandards umzusetzen, einen altersgerechten und zeitgemäßen Wohnraum zu schaffen oder eine architektonische Aufwertung des Wohnraums vorzunehmen. Wichtig ist es, diese Möglichkeiten gezielt zu nutzen“, ist sich Bruno Oberhuber, GF von Energie Tirol sicher. Die Wohnbauförderung gibt dabei die Rahmenbedingungen für eine kluge und vorausschauende Bauweise vor.

Das Land Tirol setzt seit Jahren auf den Mehrfachnutzen eines zeitgemäßen Baustandards und fördert konkrete Vorhaben mit barem Geld. Die im Oktober beschlossenen Neuerungen der Förderungs-Richtlinien beinhalten die intensivierte Belohnung für energieeffizientes und verdichtetes Bauen und bergen damit weitere wichtige Beiträge zum leistbaren Wohnen.
Neben der Möglichkeit auf Förderungskredit oder Wohnbauscheck gibt es unter anderem eine erhöhte Zusatzförderung für „Energiesparende und umweltfreundliche Maßnahmen“. BauherrInnen, die sich in den Bereichen Energie und Energieversorgung, Schutz vor sommerlicher Überhitzung und Raumluftqualität, Baustoffe und Konstruktion sowie Planungs- und Qualitätssicherung bemühen, erhalten die höchste Förderung.
Besonders hervorzuheben sind hier die höheren Anreize für Gebäude, die im klimaaktiv Gebäudestandard deklariert sind oder eine Passivhauszertifizierung durchgeführt haben.

Wer also energieeffizient baut, wird dreifach belohnt: mit dem Förderbonus des Landes sowie mit einer Reduktion der Heizkosten und erhöhtem Wohnkomfort. „Höhere Dämmstärken verursachen beispielsweise nur geringfügige Mehrkosten. Im Gegenzug bringen sie dem BauherrInnen dauerhaft hohe Heizkosteneinsparungen. Effiziente Gebäudehüllen und intelligente Heizsysteme sind zudem ein wichtiger Schritt in eine energieautonome Zukunft: Über 40 % des gesamten Tiroler Energiebedarfs wenden wir für unsere Gebäude auf. In unseren Häusern steckt also sehr viel Einsparungspotential auf dem Weg nach TIROL 2050 energieautonom“, so Oberhuber weiter.

Eine gute Beratung im Vorfeld von Sanierung oder Neubau ist besonders wichtig. Als unabhängige Energieberatungsstelle des Landes berät Energie Tirol produktneutral zu neuen Dämmsystemen, hochwertigen Fenstern und Verglasungen, umweltfreundlichen Heizanlagen sowie zu allen Energiesparförderungen. Nutzen Sie die Möglichkeit einer unabhängigen Bau- und Förderberatung und erfahren Sie alles Wissenswerte zum energiesparenden Bauen und Sanieren.

Sanierungsoffensive bis 31. Dezember 2018 verlängert
Auch die seit 2013 laufende einkommensunabhängige Sanierungsoffensive wird um ein weiteres Jahr, also bis 31. Dezember 2018, verlängert. Die Sanierungsförderung erfolgt weiterhin unabhängig vom individuellen Einkommen, die um fünf Prozent erhöhte Förderung für energiesparende und umweltschonende Maßnahmen sowie der um zehn Prozent verbesserte Ökobonus-Zuschuss für thermisch-energetische Sanierungen bleiben ebenfalls aufrecht.

 

ZUSATZINFO: Neuauflage der Landesförderung für Solarstromspeicher

Die Landesförderung für Solarstromspeicher und intelligente Steuerungen in Verbindung mit privaten Photovoltaik-Anlagen geht in die Verlängerung. Seit 1. Oktober 2017 können wieder Förderanträge gestellt werden.

Wer? BesitzerInnen privater PV-Anlagen bis maximal 7,5 kWp
Was? Aus- und Nachrüstung mit Steuerungssystemen und Batteriespeichern (Lithium-Ionen-Technologie) zur Erhöhung des Eigenversorgungsgrades. Keine Begrenzung der nutzbaren Speicherkapazität, Förderung für mindestens 2 kWh und maximal 6 kWh Speicherkapazität.
Wie? 1.700 Euro für die ersten 2 kWh Speicherkapazität, abfallender Betrag für die 3. bis 6. kWh, maximal 3.000 Euro. Plus 500 Euro Förderung für intelligente Steuerung. In Summe maximal 3.500 Euro.
Wann? 16.7.2017 bis 31.5.2018, Anträge ab 1.10.2017 online nach Inbetriebnahme der Anlage. 

10.11.2017